Es ist sicher ehrenwert, wenn sich Verbraucherschützer für Lösungen einsetzen, die volkswirtschaftlich sinnvoll sind. Sie sollten dabei aber den einzelnen Verbraucher nicht aus dem Auge verlieren. Genau das tun sie aber wenn es um die Riester-Rente geht. Inhaltlich korrekt, weisen sie immer wieder auf mannigfaltige Fehler dieser Altersvorsorge hin: beispielsweise dass hohe Gebühren einen Teil der staatlichen Zulage auffressen. Einige Kritiker verlangen sogar einen kompletten Stopp, oder aber mindestens mal eine Reform der Riester-Rente.

Sie verschrecken auf der anderen Seite damit aber auch Sparwillige, – und das ohne ausreichenden Grund. Denn vor allem für Familien und Geringverdiener stehen die Chancen ziemlich gut, erheblich mehr herauszubekommen, als man einzahlt. Die Zulagen bzw. Steuervorteile sind im Vergleich zu den Einzahlungen so großzügig bemessen, dass sogar nach Abzug der Kosten in vielen Fällen zweistellige Renditen pro Jahr entstehen. Hinzu kommen die Gewinne aus den angesparten Investments. (vorausgesetzt das Geld steckt nicht in renditearme Anleihen, was sonst ein weiterer Nachteil wäre)  Und auch wenn in  der Auszahlungsphase Steuern fällig werden, bleibt das Plus zumeist erheblich.

Die Rechnung wird für die meisten Riester-Sparer also wohl aufgehen. Sie sollten sich auch nicht von einer möglichen Reform abschrecken lassen. Denn die Ampelkoalition hat Bestandsschutz für laufende Verträge versprochen. Wer jetzt abschließt, riestert also weitgehend ohne Risiko – entgegen aller Warnungen.